An Mittwochen und Freitagen war es selbstverständlich, dass es zum Mittagessen eine Mehlspeise geben würde, wenn ich von der Schule nach Hause komme. Ich war schon immer eine „Süße“ und liebte diese Art von Mittagessen, aber nicht meine Vorliebe für Süßspeisen war der Grund für die Menüwahl meiner Mutter, sondern weil man als gläubiger Katholik an diesen Tagen nun mal kein Fleisch isst. Ich habe diesen Irrsinn damals schon nicht verstanden und heute schon gleich doppelt nicht – schließlich würde es weder am Lauf der Geschichte etwas verändern, ob ich Freitags oder Mittwochs Fleisch konsumiere, noch würde es Jesus wieder auferstehen lassen – anyway.
Ich war schon als Kind das was man einen „schlechten Esser“ nennen würde und wurde deshalb – im Alter von 4 Jahren – wegen permanentem Untergewicht auf „Esslernkur“ nach Ruhpolding (im tiefsten Oberbayern) geschickt – für 4 Wochen – ein wahrer Alptraum war das – bis ich dort ein anderes Mädchen Namens Sabine kennenlernte und wir beide gemeinsam und voller Begeisterung sämtliche Toiletten, in diesem riesigen Klinikgebäude, mit den Waschlappen der anderen Kinder putzten – 🙈🤣😝 von da an ging es, dann wurde es richtig lustig. Zugenommen habe ich zwar trotzdem nicht, dass war mir persönlich aber auch nicht wichtig.
Meine Mutter hätte eigentlich nur jeden Tag Kaiserschmarrn mit Kirschen auf den Tisch stellen müssen, dann wäre aus dem untergewichtigen kleinen blonden Engelchen bestimmt sehr schnell ein übergewichtiges kleines Röllchen geworden – doch das wollte sie eben auch nicht (wofür ich ihr heute sehr dankbar bin). Ganz ehrlich fehlt mir jegliche Erinnerung an sämtliches Essen in dieser Kureinrichtung – woran das wohl liegen mag 🤷🏼♀️😝.
Meine Leidenschaft für süße Mahlzeiten hat darunter – Gott sei dank – nicht gelitten, nicht auszudenken wenn doch, 🙄 wer würde mich dann an langweiligen Abenden, wenn mich der kleine Hunger überfällt retten?! Nutella ist auf Dauer ja auch keine Lösung – mit dem ganzen Palmölzeugsi und was da sonst noch so an Inhaltsstoffen drin ist, Zutaten die man in einer ordinären Haselnusscreme eigentlich nicht vermuten würde, 🙈 egal ich liebe es trotzdem: süß halt, sag ich doch. 😉 (Es kommt einem Wunder gleich, dass ich während meines gesamten bisherigen Lebens noch nie einen halben Zentner auf die Waage gebracht habe)
Ganz anders der Kaiserschmarrn, den man selbst zubereitet: da weiß man genau was drin ist und wieviel davon! Ich liebe dass. ♥️ Rezepte für Kaiserschmarrn gibt es wie Sand am Meer, aber ich bin ehrlich: Nur die wenigsten davon schmecken mir und ich habe sehr viele ausprobiert. Der Beste ist meiner Meinung nach dieser, das Rezept stammt von meiner Mama und die hat es von ihrer Mama und die wiederum hat es von ihrer Mama und so weiter. Wahrscheinlich – wenn ich die Spur weiterverfolgen würde – käme ich irgendwann beim Franzl und seiner Sissi raus, oder bei dem Almbauern, der ihnen damals oben auf´m Berg, in der Hütt´n das Gröst´l serviert hat. 😉🙃
Ich bereite meinen Kaiserschmarrn immer frei Schnauze zu, deshalb ist es etwas „tricki“ für mich nun die Mengen exakt anzugeben, ich hoffe es klappt trotzdem. Ich denke aber schon, den bei diesem Gericht kann man eigentlich nichts falsch machen – außer es nicht zu machen – dass wäre der größte Fehler überhaupt 🤣
Der beste Kaiserschmarrn
Eigentlich sind die Mengen für 2 Personen angegeben, aber ich schaffe das auch ganz alleine und falls nicht, schmeckt der Kaiserschmarrn auch noch am nächsten Tag – in der Microwelle aufgewärmt – super lecker 😉
Zutaten:
- 3 Eier (Größe M oder L)
- ca. 3 gehäufte Esslöffel Mehl (wenn es 4 Esslöffel sind, macht es auch nichts)
- 2 Tassen (normale Größe) kalte Milch
- 1 Teelöffel Zucker (ich süße lieber am Ende mit Puderzucker)
- eine Prise Salz
- 1 Tasse ( normale Größe) Mineralwasser mit Kohlensäure (knapp gefüllt)
- Butter (zum Braten)
- Puderzucker
Zubereitung:
Eine große Rührschüssel, einen Schneebesen, sowie einen Pfannenwender samt einer Pfanne in der ihr Platz habt: sind die wichtigsten Utensilien, die Ihr braucht.
Die Eier und das Mehl mit dem Salz und dem Zucker in die Rührschüssel geben und mit dem Schneebesen gut verrühren – so lässt sich das Mehl schneller ohne Klümpchen verrühren – im Anschluss daran gebt Ihr die Milch hinzu und rührt wieder, bis eine glatte flüssige Masse entstanden ist. Ganz zum Schluss das spritzige Mineralwasser zufügen und vorsichtig gleichmässig unterrühren (die Kohlensäure soll weitestgehend erhalten bleiben).
Einen Esslöffel Butter in der Pfanne schmelzen, gleichmässig verteilen und im Anschluss – auf höchste Stufe stellen – den Teig in die Pfanne geben und ungefähr 3 – 5 Minuten warten, bis Ihr mit dem Pfannenwender die Masse (die sieht jetzt aus wie ein ultradicker Pfannkuchen) versucht zu wenden (das klappt eh nicht, weil sie zerbricht aber das ist gewollt) im Anschluss daran wieder etwas Butter ( ungefähr einen Teelöffel) zufügen und den dicken Pfannkuchen mit dem Pfannenwender in Stücke zerteilen. Ich mag meinen Kaiserschmarrn mit krossen braunen Stücken, deshalb brate ich weiter auf höchster Stufe – Ihr könnt aber gerne etwas runter schalten und vorsichtiger weitergaren. 😉
Ich süße bereits zu diesem Zeitpunkt mit Puderzucker nach und vermenge es unter – während des Bräunens. Das hält mich allerdings nicht davon ab, nachdem ich nun den Kaisserschmarrn auf dem Teller angerichtet habe, noch eine weitere schöne Schicht weißes Pudergold darüber zu streuen 😉 Schließlich sollte eine Süßspeise auch tatsächlich süß sein, oder nicht 😉







Was serviert man zum Kaiserschmarrn?
Klassischerweise gibt es dazu Apfelmus, Kirschen aus dem Glas oder sonstiges Früchtekompott. Gerne kann man je nach Jahreszeit die Beilage wechseln und frische Früchte, einen Obstsalat oder Vanillesoße darüber geben, Eurer Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Ich mag ihn entweder pur, mit Kirschen oder mit Apfelmus am liebsten.
Eine gute Tasse Kaffee rundet das ganze Kaiserschmarrndrama, welches einfach nur göttlich schmeckt, perfekt ab. Schreibt mir bitte unbedingt, wie er Euch gelungen ist, es interessiert mich brennend.
Guten Appetit ♥️
Lebenslustige Grüße
Gabi ♥️
Guten Morgen liebe Gabi,
da hab ich doch gleich Appetit bekommen. Dankeschön für das Rezept, das wird auf jeden Fall mal probiert. Dir einen schönen Tag gewünscht.
Liebe Grüße Ina
Hallo liebe Ina,
das freut mich sehr, 🤩 es geht ganz einfach und superschnell und hat sehr hohes Suchtpotenzial 😉 lass mich bitte wissen wie es dir geschmeckt hat. Einen wunderschönen Tag meine liebe 💓
Lebenslustige Grüße
Gabi