In diesen Tagen könnte man schon meinen, es dreht sich alles und ausschließlich nur um Lavendel im Leben; Du gehst durch den Garten und schon von fern erfüllt dass tiefe Brummen – unzähliger pummeliger und zuckersüßer Hummeln – deine Ohren und das unverwechselbare Aroma – blühenden Lavendels – nimmt sämtliche Geruchsrezeptoren in Beschlag.
Schon von weitem strahlt dich das leuchtende Violett der üppigen blühenden Blütenstände des Lavendels an: Zweifelsohne weiß Lavendel, wie er die Aufmerksamkeit trotz zahlreicher anderer und ohne Zweifel nicht minderschönen Pflanzen, ausschließlich und nur (!) auf sich lenkt. Wie eine Diva die es vermag, obwohl die Party bereits ihren Höhepunkt erreicht hat, nur durch das bloße Herabschreiten der geschwungenen Treppe die Aufmerksamkeit jedes einzelnen Gastes zu erregen, und die Stimmung durch ihr selbstbewusstes Auftreten und das Strahlen ihres Kleides für einige Sekunden zum Erliegen zu bringen: Dass ist er, der unverwechselbare AHA – MOMENT, den man erhält wenn man der geballten Ladung von blühenden Lavendel gegenüber steht.
Lavendel ist nicht nur einfach eine Pflanze, Lavendel ist eine DIVA – Lavendel schafft Erinnerungen.


Lavendel ist wohl eine der wenigen Pflanzen, die jeder Mensch direkt erkennt, wenn er sie sieht, riecht oder schmeckt. An den zahlreichen prächtigen Aufnahmen – von üppig blühenden lilafarbenen Lavendelfeldern aus der Provence, die so typisch für diese Region in Südfrankreich sind – kommt um diese Jahreszeit nicht nur bei social Mediakanälen, wie Instagram oder Facebook, keiner vorbei.
Lavendel lockt nicht nur mit seiner unverwechselbaren kräftig violetten Farbe und seinem betörendem Duft, sondern vor allem mit seinen schier unbegrenzten Fähigkeiten, die sich seit jeher schon sehr breitgefächert einsetzen lassen: Ob in seiner bekannten Wirkung im Kampf gegen Motten (die sich komischerweise nie die alte Jogginghose aussuchen um hässliche Löcher reinzufressen 🙄), oder bei der Pflege von Wäsche – Lavendel gilt seit eh und je als dass Kraut der Liebe, ihm wird sogar eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt (es könnte unter Umständen also durchaus Sinn machen, die Bettwäsche mit frischem Lavendel zu spülen – 😉), auch als Lufterfrischer wurde Lavendel immer schon erfolgreich zum Einsatz gebracht.
Die alten Römer nutzten Lavendel gleichermaßen als Zusatz für Wasch- und Badewasser, da er zuverlässig Keime, Bakterien, Pilze und Viren abtötet. Mit diesem Wissen ist es nicht verwunderlich, wie diese Pflanze zu ihrem Namen fand: Der Name Lavendel leidet sich ab aus lavare – dem lateinischen Wort für waschen.


Lavendel – Arzneipflanze 2020
Lavendel dient aber nicht nur als Lufterfrischer, Parfum- und Kosmetikzusatz, sondern auch als medizinisches Wundermittel. Das aus Blüten gewonnene Lavendelöl wirkt sich nämlich durchaus positiv auf Körper und Psyche aus: es entspannt verkrampfte Muskeln, wirkt entzündungshemmend, verringert Juckreiz und Rötungen, wirkt positiv bei Schwellungen und hilft in einigen Fällen sogar bei Akne. Gleichzeitig wirkt Lavendel bei Angszuständen und daraus resultierender Unruhe. Er hilft außerdem bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Entzündungen des Zahnfleischs und fördert den Haarwuchs.
Als wäre dies alles nicht schon genug, gilt Lavendel schon seit Jahrhunderten als Heilmittel bei Wunden und als Helfer bei strapazierten Nerven, außerdem spricht man ihm eine heilsame Wirkung bei Rheuma, Rückenschmerzen und Migräne zu.
Es ist nicht wirklich verwunderlich, dass Lavendel zur Arzneipflanze 2020 ernannt wurde.
In nahezu allen mittelalterlichen Kräuterbüchern findet dieses Heilkraut Erwähnung:
Pietro Andrea Matthioli (16. jahrhundert) beschrieb zahlreiche innerliche und äußerliche Anwendungen von Lavendel, unter anderem bei Lähmungen, Krämpfen oder Leber- und Milzkrankheiten. Er empfahl die Einnahme von Lavendel in Wein oder Wasser – als Tee -zu trinken oder als Schnaps (gebranntes Wasser) auf die Pulsadern zu streichen.
Hildegard von Bingen beschrieb Lavendel vor allem bei Lungen- und Leberkrankheiten sowie psychologischen Befindlichkeiten wie Depressionen, Ängsten und inneren Unruhen.
Paracelsus setzte Lavendel vorwiegend als Sedativum sowie zur Behandlung bei Herz- und Verdauungsbeschwerden ein.
Lavendel wurde auch bei Sprachproblemen und Gliederschmerzen empfohlen. Bei Schwangeren die Beschwerden durch Wehen aufwiesen, wurden Lavendelzweige zur Beruhigung auf den Bauch gelegt.
Heute wird Lavendel in Zusammenhang mit der Alzheimer – Erkrankung diskutiert. Es könnten unter Umständen Lerndefizite bei Alzheimer Patienten vermindert werden und ein Enzym (Acetylcholinesterase) welches bei der Entstehung und Fortschreiten der Krankheit eine Rolle spielt, möglicherweise nachhaltig gehemmt werden.
Die wichtigsten Wirkstoffe von Lavendel sind: Linaool (51%) – dies ist im übrigen der Verantwortliche intensive Duftgeber von Lavendel – und Linalylacetat (35%).
Inzwischen überrascht es wahrscheinlich auch niemanden mehr, dass Lavendel immer mehr Einzug in die Küche erhält: er ist gesund und kalorienarm, liefert aber gleichzeitig wichtige Vitamine und Mineralien, wie Vitamin A, Kalzium und Eisen.
Lavendel in der Küche
Frische Lavendelzweige aromatisieren mehr und mehr die Houte Cuisine: Hühnchen, Lamm- und Fischgerichte entwickeln einen hervorragenden Geschmack, wenn Lavendel mit Thymian oder Rosmarin – oder Beiden 😉 – kombiniert wird.
Gerebelte Lavendelblätter finden sich inzwischen in unterschiedlichsten Käsesorten wie Ziegenkäse, Weichkäse, Gorgonzola und Hartkäse.
Lavendelblüten hingegen finden große Begeisterung in Süßspeisen wie Eis, Sorbets, Schokoladen, Kuchen oder Obstsalaten. Beerenfrüchte entfalten mit Lavendelaroma eine besondere Raffinesse.
Allerdings ist es ratsam Lavendel in der Küche eher sparsam zu verwenden, da Blüten und Blätter einen intensiven Geschmack erzeugen.
Viele Menschen fühlen sich Lavendel darüberhinaus auf spiritueller Ebene sehr verbunden, lieben die kräftige Farbe und sein nicht minder kräftiges Aroma, deshalb findet echtes naturreines Lavendelöl und seine entspannende sowie angstlösende Wirkung – als Zugabe in Duftlampen – mehr und mehr Zuspruch bei Meditationen.
Gut zu wissen:
Lavendel hat zweifelsohne sehr viel zu bieten und ist mit seiner Vielseitigkeit im Alltag schier grenzenlos einsatzfähig. Doch Du solltest unbedingt darauf achten, hochwertige Qualität zu kaufen – sei es in Ölform (unbedingt naturreines Öl verwenden) oder als Nutzpflanze für den Garten oder Balkon: Lavendula Angustifolia – lautet der korrekte botanische Name der Nutzpflanze.
Lavendel sollte bei Kindern und Schwangeren NICHT (!) oder nur nach Absprache mit dem Arzt eingesetzt werden! Ätherische Öle sind bei Kindern unter 2 Jahren grundsätzlich zu vermeiden!





Klärendes Lavendel – Gesichtswasser:
- Morgens drei oder vier frisch gepflückte Blütenstände mit dem Kopf nach unten in 100 ml Wasser eintauchen und bis zum Abend stehen lassen.
- Am Abend nachdem Abschminken das Gesicht sanft mit dem Lavendelwasser reinigen. (soll straffen, klären und für zarte, reine Haut sorgen)
Lavendelseife:
- 500 g Glycerin – Rohseife
- naturreines Mandelöl
- naturreines Lavendelöl
- getrocknete Lavendelblüten
Zubereitung:
- Die – Rohseife klein schneiden und im Wasserbad schmelzen (dabei unbedingt die Anleitungen des Herstellers beachten)
- 5 Eßlöffel Mandelöl und ca. 50 Tropfen vom naturreinen Lavendelöl zufügen.
- Die Masse in kleine Förmchen oder Gläser füllen (man kann auch ein großes Gefäß verwenden, aber ich bevorzuge viele kleine Seifen 😉)
- bevor die Masse vollständig erhärtet ist, noch einige getrocknete Lavendelblüten darüber streuen und leicht in die Oberfläche eindrücken.
- Nachdem Austrocknen die Seifen aus den Förmchen lösen oder in kleine Stücke schneiden.
Diese Seifen lösen als Mitbringsel – in kleinen Baumwoll- oder Organzasäckchen – bei Familienfeiern oder Grillfesten Schreie der Begeisterung aus. 😉
Aromatisierter Lavendelhonig:
- Nach belieben viele Blütenstände mit Honig übergießen, das Glas fest zuschrauben und mindestens zwei Wochen stehen lassen. Das Aroma vom Lavendel geht somit an den Honig über und sorgt nicht nur für guten Geschmack auf dem Frühstücksbrötchen, sondern ebenso für eine doppelt entzündungshemmende Wirkung.
Angstlösender Lavendeltee:
- Zwei bis drei Blütenstände mit heißem Wasser übergießen und einige Minuten ziehen lassen. Mit selbst aromatisiertem Lavendelhonig gesüßt, ist dies ein köstliches Ritual, wenn man Abends nach einem anstrengendem Arbeitstag nach Hause kommt. Es macht zufrieden und erleichtert das Abschalten. Ein tolles Ritual, wenn man es gemeinsam mit dem Partner zelebriert und sich dabei über die Geschehnisse des Tages austauscht.
Lavendelzucker:
- 300 g feinen Zucker
- 1 Vanilleschote
- 2 – 3 getrocknete Blütenstände Lavendel
Die Hälfte des Zuckers in ein wiederverschließbares Glas füllen, die Vanilleschote und die Lavendelblüten darauflegen und anschließend den restlichen Zucker darüber geben. Für die Dauer von ca. 4 Wochen verschlossen aufbewahren. Vor dem Verwenden die großen Stücke und die Vanilleschote entfernen und den Zucker vorsichtig durchmischen.
Lavendelzucker eignet sich hervorragend zum Süßen von Beeren, Obstsalaten und zum Süßen von Früchtetees.
Ich hoffe, ich konnte Dir Lavendel und seine Vorzüge etwas näher bringen und wünsche Dir gutes Gelingen beim Zubereiten von Seife, Gesichtswasser oder wofür auch immer Du Dich begeisterst. Schreib mir gerne was Du Dir ausgesucht hast und wie es Dir gelungen ist, ich freu mich darauf.
Lebenslustige Grüße
Gabi ♥️
Die Rohseife findest du HIER.
Das naturreine Lavendelöl gibt es HIER
Die natürliche Seifenfarbe HIER
Das Mandelöl zur Herstellung der Seife bekommst Du HIER
Die Seifenförmchen aus Silikon gibt`s HIER
Die Tüllsäckchen für die fertige Seife HIER
Falls Du keine getrockneten Lavendelblüten aus dem Garten hast, findest Du eine essbare Qualität an getrockneten Bio Lavendelblüten (zur Herstellung von Lavendeltee oder Lavendelmilch, und natürlich auch für die Herstellung von außergewöhnlich schöner Seife geeignet) HIER