Bei Kürbissuppe verhält es sich wie bei Sex – wenn sie nicht wirklich richtig gut gemacht ist, dann lieber verzichten. 😉 Halbherzigkeiten machen weder in der Horizontalen, noch auf dem Teller Spass.
Ich habe wirklich lange Zeit gebraucht, bis ich Kürbissuppe essen und auch genießen konnte ( ich gestehe, es ist bis heute das einzige Gericht, welches ich von dieser wunderschönen Frucht esse 🙈), denn entweder schmeckte diese orangefarbene Suppe zu sehr nach Kürbis, nach Knoblauch oder nach gar nichts, also habe ich ihr viele Jahre abgeschworen.
Aber immer wieder bin ich ihr bei verschiedenesten Partys oder geschäftlichen Essen begegnet und kam nicht darum herum zumindest einen “Anstandslöffel” davon zu kosten, auch die verschiedenste Rezepte, die ich in den Untiefen des Internets gesucht, gefunden und selbst ausprobiert habe – konnten mich nicht begeistern.
Eine Beere der etwas anderen Art
Doch eine Frucht, die so toll aussieht und eigentlich eine Beere ist – Kürbisse gehören mit ihren bis zu mehreren einhundert Kilo, tatsächlich in die Beerenfamilie: die korrekte Bezeichnung lautet “Panzerbeere”- muss (!) doch irgendwie auch lecker schmecken, etwas anderes wollte ich einfach nicht gelten lassen. Schließlich schmecken mir sämtliche kleinen Beeren, von denen man eher Viele braucht, um überhaupt ansatzweise satt zu werden, supergut. 😉
Also habe ich mich aufgemacht und probiert und gekocht und gekocht und probiert: und irgendwann hatte ich es, das Rezept für die einzige Kürbissuppe die meinem verwöhnten Gaumen genehm ist, ja mehr noch, die ihn sogar begeistert 👍🏻💯
Von den über 800 verschieden Kürbisarten habe ich die rund 200 genießbaren Monsterbeeren näher betrachtet und bin letztlich beim Hokkaido hängengeblieben. Dies hat vermutlich gleich mehrere Gründe, denn erstens sieht dieser eher kleine Kürbis nicht nur unverschämt gut aus 😉 er kommt auch der Größe einer Beere, wie ich sie für gewöhnlich kenne, am nächsten und zweitens muss man ihn nicht mühsam schälen und eine Kreissäge besitzen um ihn zu halbieren 😝 Darüberhinaus hat man nicht die komplette Küche voller Kerne – weil in diesen kleinen Kerl gar nicht so viele reinpassen 😅 – und er ist mit seinem leicht nussigem Aroma, der geschmackvollste Kürbis den ich persönlich kenne. Ein weiterer Grund ist wahrscheinlich, das man beim Einkaufen oder Ernten nicht lange klopfen muss, bis endlich mal jemand “Herein” schreit, weil dieser kleine Kerl eigentlich das ganze Jahr über irgendwie reif und essbar ist – richtig lecker schmeckt er aber nur, wenn die Sonnenblumen blühen. Irgendwie verständlich, denn diese Beiden sehen zusammen einfach nur richtig cool und lebenslustig aus. ♥️
Kürbissuppe wie ich sie mag:
Zutaten:
(für 2 Portionen)
- 1 Hokkaido
- etwas frische Butter
- 1 Zitrone (Bio -Qualität)
- 1 Limette (Bio -Qualität)
- ein daumengroßes Stück frischen Ingwer
- 200 ml Kokosmilch
- frische Kräuter (Petersilie und/oder Schnittlauch)
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss gerieben, evtl. einen viertel Brühwürfel
Zubereitung:
Den Kürbis waschen, abtrocknen und halbieren. Die Kerne mit einem Löffel restlos entfernen und die beiden Hälften in grobe Stücke schneiden. Die Butter in einen Suppentopf geben und schmelzen, im Anschluss die Kürbisstücke in der Butter leicht andünsten.
Den Ingwer schälen, in grobe Scheiben schneiden und ebenfalls in den Topf geben, mit dem Saft der Zitrone ablöschen. Danach den Topf mit Wasser soweit auffüllen, dass der Kürbis um ca. 2 Zentimeter mehr als bedeckt ist. Die Kürbisstücke ca. 10 – 16 Minuten kochen und anschließend mit dem Pürierstab zu einer sämigen Masse pürieren. Ich gebe Zeitgleich die Kokosmilch dazu und füge noch etwas Wasser hinzu , falls mir die Konsistenz der Suppe noch zu breiig ist.
Den Saft der halben Limette dazu pressen und mit Salz, Pfeffer und wenn nötig dem viertel Brühwürfel abschmecken. ( Ich gehe danach nochmals mit dem Pürierstab durch die Suppe, weil ich unbedingt eine homogene und cremige Masse ohne Stückchen haben möchte.)
Die Suppe in die Teller füllen und wer möchte, kann neben den fein gehackten Kräutern, noch ein paar Julienstreifen aus der Zitronenschale und Limettenschale als Deko drüber geben. (Aber Vorsicht (!) zu viele Streifen lassen die Suppe sehr leicht bitter schmecken)
Dazu reiche ich Weißbrot und frisch geschöpfte und gesalzene Butter.
Zu dieser Suppe passt sehr gut ein Glas trockener Weißwein, sie verträgt aber auch ein Glas dunklen Rotwein und Beides findest Du HIER.
Ich wünsche Dir den weltbesten Appetit, den wirst Du nämlich brauchen, weil die Suppe ehrlich der Wahnsinn ist. Und wie immer freu ich mich über ein GEFÄLLT MIR, einen Kommentar von Dir und auch wenn Du dieses Rezept in den sozialen Medien teilst.
Lebenslustige Grüße
Gabi ♥️
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