“Ich wünsche dir ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest…” so oder so ähnlich lauten in der Regel die guten Wünsche, die wir in diesen Tagen und ohne lange nachzudenken jedem Gruß, sei es am Telefon, beim Metzger, Bäcker oder der netten Kassiererin an der Supermarktkasse, hinterherschicken. Würden wir nämlich nachdenken, würde uns auffallen, dass Weihnachten in den seltensten Fällen ruhig und besinnlich vonstatten geht. Corona sei Dank, wird es in diesem Jahr wahrscheinlich tatsächlich eher ruhig und besinnlich werden, unser Weihnachtsfest.
In der Vergangenheit war die Weihnachtszeit – vor allem die vorweihnachtliche Zeit – meiner Erfahrung nach immer die stressigste Zeit vom ganzen Jahr: Plätzchen backen, die Wohnung dekorieren, die Kinder animieren, durch Geschäfte hetzen um Geschenke für jedes Familienmitglied und Freunde zu kaufen (nicht auszudenken, wenn man jemanden vergessen würde 🙈) und zwischendrin noch dutzende Weihnachtsfeiern (mit ganz viel Glühwein 😉) in Einklang mit dem restlichen Programm bringen.
Wichtige Termine, wie das Abholen der vorbestellten Weihnachtsgans auf dem Biomarkt, das Backen von unzähligen Kuchen und Stollen, das Putzen des gesamten Hauses spätestens am Tag vor dem Fest (was völlig für die Katz ist, weil im Anschluss ein dutzend Leute durch eben jenes marschieren), das Schmücken des Weihnachtsbaumes und das Feuer im Kamin wollen wohl geplant und gewissenhaft erledigt werden, schließlich muss das Fest unter allen Umständen perfekt und die Gäste zufrieden sein.
Ganz zu Schweigen von dem hausgemachten Weihnachtspunsch, den vielen im Haus verteilten Kerzen und dem kleinen Glöckchen, dass den Besuch des Christkinds signalisiert aber zuvor stundenlang in den Kisten mit der Weihnachtsdeko der letzten Jahre gesucht und gefunden werden will.
Als mein Kind klein war, habe ich jedes Jahr irre viele verschiedene Plätzchen gebacken, die ganze Familie – oftmals bis zu 12 Personen – fand sich schon am heilig Abend bei uns zu Hause ein und die erste Weihnachtsgans verspeisten wir bereits am 24. Dezember, zwischen Christmette und dem Auspacken der Geschenke.
Ab dem 25. Dezember teilte sich die Familie auf: der erste Weihnachtsfeiertag gehörte meinen Eltern, dort gab es dann die zweite Gans und der 26. Dezember fand im Zeichen italienischer Weihnacht, bei meinen Schwiegereltern – mit noch mehr und zwar viel mehr Essen statt.
Sinnlich und ruhig war daran eher wenig, schön fand ich es trotzdem und ich erinnere mich trotz all dem Stress und Termindruck sehr gerne daran zurück.




Ganz anders heute: Heute ist mein Kind groß, meine Eltern und Ex – Schwiegereltern verweilen leider nicht mehr unter uns und das Weihnachtsfest wurde mit dem Älter werden, tatsächlich zu einem ruhigen und besinnlichen, wenn gleich auch immer sehr lustigen Familientreffen.
Ich liebe das Fest wie es inzwischen ist: die Familien meiner Schwester und meiner Nichte, mein Sohn und ich beginnen den heiligen Abend bereits am frühen Nachmittag – die Männer stellen den Baum auf und wir Frauen schmücken ihn im Anschluss gemeinsam. Ohne Hektik und ohne Stress, weil wir befinden uns bereits mittendrin im Weihnachtsfest. 😉
Wir bereiten entspannt die Zutaten für das mittlerweile traditionelle Fondue vor, trinken dazwischen schon Weihnachtspunsch (das lässt selbst den missgebildetsten Baum Stunde um Stunde immer noch schöner aussehen 😉) und plaudern und lachen und lachen und plaudern. Nebenher läuft wunderschöne Weihnachtsmusik und das Feuer im Kamin verleiht dem Geschehen zusätzliches Flair.
Um 18:00 Uhr gibts Bescherung und danach wird gemütlich und über Stunden hinweg entspannt gegessen. Manchmal brennt zwar der Adventskranz aber auch das ist nur halb so schlimm, die Feuerwehrleute kriegen das jedesmal locker wieder hin. 😉
Wir bemalen Tassen, spielen Stadt-Land-Fluß, Tabu oder sonstige Spiele, lachen, singen und beschäftigen uns mit dem Kleinen, der von sich aus schon für gute Stimmung sorgt.
Ich denke es ist deshalb so schön und entspannt bei uns, weil wir keine Ansprüche und Erwartungen an den jeweils anderen stellen. Wir nehmen uns gegenseitig genau so an, wie wir eben sind und setzen nichts voraus. Wir genießen die gemeinsame Zeit, wie sie kommt und sollte sich jemand nicht so gut fühlen, ist das auch ok.
Das Rahmenprogramm steht, ist immer festlich und feierlich, und doch lassen wir genug Platz damit jeder Einzelne von uns sich darin integrieren und wohlfühlen kann.
Es gibt kein enges Korsett, keine Verpflichtungen wie eine bestimmte Sache abzulaufen hat, oder durchzuführen ist. Sollte irgendetwas nicht klappen oder vergessen worden sein, so ist dies für keinen von uns, ein Grund sich beleidigt zu geben oder missachtet zu fühlen. Wir haben gelernt unsere gegenseitige Gesellschaft zu schätzen und diese über das Bimborium von Weihnachten zu stellen.
Was wäre denn der schönste Weihnachtsbaum ohne die Menschen, die sich an ihm erfreuen? Was wäre die schönste weihnachtliche Deko, ohne die Menschen die sie wohlwollend betrachten? Oder der liebevoll zubereitete Punsch, wenn ihn keiner der Gäste trinken möchte?
Was wäre die Weihnachtsgans am ersten Weihnachtsfeiertag ohne eine glückliche um den Tisch versammelte Familie? Gut, wahrscheinlich wäre sie noch am Leben, so hat sie aber immerhin eine wichtige Aufgabe und die Chance in die Familienchronik als beste Gans seit vielen Jahren, aufgenommen zu werden.
Ganz ehrlich, es ist NICHTS so wichtig an diesen Tagen (an allen anderen übrigens auch nicht 😉), dass es das Wohl und die Freude an uns und unserer Familie gefährden könnte. ♥️
Vielleicht schafft es dieses Virus Corona und die damit verbundenen Einschränkungen, dass das Weihnachtsfest in allen Familien friedlich, besinnlich und liebevoll sowie erfüllt mit gegenseitigem Respekt begangen werden kann – das würde ich mir zumindest von Herzen wünschen.
Weihnachten ist, wenn die besten Geschenke am Tisch sitzen & nicht unterm Baum liegen



Im Bratapfelfieber
Was ich an den Weihnachtstagen besonders gerne esse, vor allem wenn es draußen kalt ist und schneit, sind Bratäpfel – ich könnte dahinschmelzen für diese kräftig braun gebratenen süß-säuerlichen Früchtchen.
Ich habe diese als Kind immer bei meiner Oma, direkt auf der Herdplatte ihres Holzherdes in der Küche zubereiten dürfen. Glücklicherweise musste ich den Herd danach nicht wieder reinigen, sonst hätte es diese herrlich leckeren Bratäpfel für mich wahrscheinlich nur ein einziges Mal gegeben. 😉 Meine Oma sah dies aber ziemlich locker und tat alles um ihre Enkel glücklich zu machen – was sie auch immer und ohne Ausnahme geschafft hat.
Ich glaube sie mochte diesen durch das ganze Haus ziehenden Geruch der in Honig, Vanille, Butter und Nüssen eingebrannten Äpfel auch so sehr gerne wie ich und deshalb war ihr die Arbeit den eingebrannten Herd danach zu reinigen egal. Diese Kleinigkeit teile ich nicht mit ihr, deshalb bereite ich die Bratäpfel im Backofen zu, ohne im Anschluss stundenlang den Herd putzen zu müssen. 😉
Und wenn Du auf dieses Foto klickst, kannst du die Zubereitung der Bratäpfel vielleicht sogar hören und riechen und nicht nur sehen 😉
Bratäpfel wie ich sie mag
Zutaten:
- 4 große Boskop Äpfel
- 4 Scheibchen Butter
- Honig
- 4 Zimtstangen
- 1 Päckchen Vanillezucker
- je eine Hand voll Mandeln, Paranüsse und Pekannüsse
Zubereitung:
Die 4 Äpfel waschen und entkernen, in eine feuerfeste Form – auf die jeweils 4 Scheibchen Butter – setzen und mit dem Vanillezucker bestreuen sowie im Anschlusss mit etwas Honig beträufeln (der Honig muss auch in das ausgehöhlte Kernhaus laufen). Die Nüsse grob hacken und großzügig über die Äpfel streuen, die Zimtstangen in die Äpfel stecken.
Wer will kann natürlich Vanillesoße dazu anbieten, doch durch die karamellisierte Butter finde ich dies überhaupt nicht notwendig – diese Bratäpfel schmecken pur wahrlich zum dahinschmelzen.
Backzeit: ungefähr 20 Minuten bei 180 Grad im Backofen – Die Äpfel müssen außen richtig schön braun und kross aussehen und innen butterweich sein – erst dann sind sie perfekt.
Als Nachtisch oder einfach zwischendurch zu einer Tasse feinen Kaffee unbeschreiblich gut.
Was ich Euch zu Weihnachten wünsche…
Ich wünsche Euch die GELASSENHEIT, Dinge hinzunehmen, die Ihr nicht ändern könnt, den MUT Dinge zu ändern, die Ihr ändern könnt und die WEISHEIT, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Ich habe tatsächlich keine Ahnung, von wem dieser Spruch stammt aber es ist einer der wahrsten Wünsche unserer Zeit, wie ich finde. Eigentlich ist dieser Spruch es wert, ihn mindestens einmal täglich als Mantra vor sich hin zu sprechen, es gibt aber noch weitere Eigenschaften die es wert sind, gewünscht zu werden.
Da wäre noch die nötige DISZIPLIN, gerade in diesen Tagen die nötige TOLERANZ zu entwickeln, den anderen so anzunehmen, wie er eben ist, mit all seinen Fehlern und Schwächen und die Eigenschaften zu erkennen, die jeden Menschen ganz Besonders und Liebenswert machen. (Falls Ihr auf dem ersten Blick nichts findet, dann sucht einfach weiter und weiter und weiter…manchmal muss man sich bis zum Mittelpunkt der Erde durchgraben…😉)
Ich wünsche Euch die höchstmögliche LIEBE und HARMONIE in schwierigen Situationen. Manchmal hilft es sich zu fragen: Wie kann ich jetzt und in dieser Situation anders reagieren als bisher? Wie kann ich nachsichtiger, einfühlsamer, liebe- und verständnisvoller mit eben jenen Gegebenheiten oder Macken meines Gegenübers umgehen als in der Vergangenheit? Und dann folgt Eurer Eingebung. (Nicht unter allen Umständen, wägt vorher noch das Strafmaß für etwaige impulsive Handlungen ab 😉)
Genießt die kleinen Dinge, sie machen das Leben so großartig. Seid dankbar und voller ZUVERSICHT, dass sich die Dinge wieder normalisieren werden, dass tun sie immer. DANKBARKEIT ist das Erinnerungsvermögen unseres Herzens.
Es macht wie immer – auch in diesen Zeiten – überhaupt keinen Sinn sich zu krämen oder zu ärgern, egal worüber. Denkt nicht an das, was Euch unter Umständen fehlt, sondern konzentriert Euch auf die Dinge und Menschen, die Ihr habt.
Ärgere dich nicht, wenn dir ein Vogel auf den Kopf kackt. Freu dich lieber, dass Elefanten nicht fliegen können.
Unbekannt



Lebenslust ist, wenn das Wesentliche in den Vordergrund gerückt und über das Unwesentliche liebevoll hinweg gesehen wird. 😉
Ich wünsche Euch das weltschönste, außergewöhnlichste, lustigste, leckerste, stimmungsvollste und friedlichste Weihnachtsfest Eures gesamten bisherigen Lebens
Lebenslustige Grüße
Gabi ♥️
P.S. Es gibt ganz sicher zahlreiche Menschen, die sich riesig über eine handgeschriebene Weihnachtskarte von Euch freuen 😉 gerade in Zeiten von Corona, wo man sich vielleicht nicht so oft zufällig begegnet oder geplant treffen kann, und es macht super viel Spass seine guten Wünsche jemandem schriftlich und auf Papier mitteilen zu dürfen. ♥️
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