Als wir brüllend und schreiend auf die Welt kamen, war die Welt noch in Ordnung, dabei war das alles andere als einfach: der Weg durch den Geburtskanal ist nicht nur für die Mutter ein Horrortripp, sondern auch für dieses kleine Wesen, dass überhaupt keine Ahnung hat, warum es sich durch diesen engen dunklen und pulsierenden Kanal quetschen muss – obwohl es bis zu diesem Moment noch nichts und niemandem auf dieser Welt begegnet ist.
Immerhin hatte es die letzten neun Monate, alles was es brauchte: Es wurde geschaukelt, mehr oder weniger gut besungen, seine Umgebung war warm und weich, Hunger verspürte es auch nicht und überhaupt – es fehlte ihm an gar nichts. Eigentlich hätte also alles genau so bleiben können, wie es bisher war. Mal abgesehen davon, dass die werdende Mutter irgendwann in naher Zukunft geplatzt wäre 😉 – für dass Baby war alles in bester Ordnung.
Aber nein! Irgend so ein Schlaumeier hat sich irgendwann mal ausgedacht, dass der Geburtsvorgang ein Horrortrip sein muss und zwar für Beide – für Mutter und Kind. Damit aber noch nicht genug, denn nun fängt dieser ganze Wahnsinn erst richtig an.
Zuerst muss mal das Wichtigste gelernt werden: Wir haben zwar alle einen Saugreflex wenn wir geboren werden aber wirklich überleben kann damit keiner. Wir haben zwei Beine aber gehen können wir damit auch noch nicht, geschweige denn kann unser Mund verständliche Worte hervorbringen oder unsere Nase Gerüche – außer dem Duft unserer Mutter – erkennen oder zuordnen. Im Grunde sind wir VOLLKOMMEN UNVOLLKOMMEN oder UNVOLLKOMMEN VOLLKOMMEN – beides stimmt.
Allerdings wir sind von Geburt an eins: über alle Maßen motiviert unser Leben zu leben!


Wir hinterfragen nicht den Sinn unseres Daseins, analysieren nicht unser Tun, und schon gar nicht stellen wir alles und jeden in Frage.
Wir hören nicht damit auf das Essen zu üben, bloß weil es uns immer wieder zu Mund, Nase und Ohren rauskommt – weil unser Verdauungsystem einfach noch nicht ausgereift ist.
Wir hören nicht auf das Sitzen zu üben, nur weil wir zum Millionsten Mal umgefallen sind. Wir hören auch nicht auf, das Sprechen zu üben, obgleich uns kein Mensch ausser wir selbst – und das ist noch fraglich – verstehen kann.
Und schon gar nicht hören wir damit auf das Laufen zu üben, nur weil unsere Nase zum wiederholten Male blutig und unsere Stirn und Knie an allen Ecken und Enden Blau gefärbt vom vielen stürzen ist.
Keiner von uns macht sich – zu diesem Zeitpunkt – Gedanken über die Speckröllchen an Armen und Beinen oder lässt sich von der Kugel, die wir Bauch nennen, in irgendeiner Form negativ beeinflussen und vor allem interessiert uns weder unser Doppelkinn noch die fleischigen Wangen oder der Zustand, dass wir keine Haare auf dem Kopf haben.
Wir lächeln unser schönstes und strahlendstes Lächeln, obwohl wir nicht einen einzigen Zahn im Mund haben, und bestaunen zum wiederholten Male und ohne uns zu langweilen unsere fleischigen Finger und Zehen.
Es ist einfach so! WIR sind einfach so! Wir akzeptieren uns nicht nur genau so wie wir sind, ohne uns an irgendetwas an unserem Körper zu stören, wir sind regelrecht begeistert und fasziniert von allem, was unser Körper uns zu bieten hat und den Dingen, die wir damit anstellen können. Wir sind einfach nur Mensch.



Wann fangen wir an damit aufzuhören?
Wann genau hören wir auf an uns selbst zu glauben? Zu welchem Zeitpunkt geben wir unsere kindlichen Träume auf? Wann genau entscheiden wir, dass wir nicht genau so in Ordnung sind, wie wir eben sind?
Wann ist der Moment, ab welchem es uns zu mühsam wird, immer wieder zu kotzen oder hinzufallen und wann entscheiden wir, dass wir dies alles und noch soviel mehr, sowieso niemals lernen könnten?
Wer hat uns gesagt dass aus uns niemals das werden könnte, was wir gerne werden möchten?
Waren es unsere Eltern, als sie uns von einem durch die Gegend hoppelnden und eierlegenden Hasen erzählt haben, der jedes Jahr immer wieder bunte Eier in ein kleines Nest legt? Oder war es die Kindergärtnerin, die uns erklärt hat, dass es sich nicht schickt, als Junge ein rosafarbenes Kleidchen zu tragen und mit Puppen zu spielen? Womöglich war es unser Lehrer in der dritten Klasse der uns eingetrichtert hat, dass wir alle unbedingt einen Studienabschluss benötigen, um es im Leben zu etwas zu bringen oder war es doch die BRAVO, die Zeitschrift die wir zu Beginn der Pupertät ( ja ich war auch dabei und Dr. Sommer habe ich geliebt 😉) gelesen haben, die uns beigebracht hat, dass an gewissen Stellen einfach keine Haare sein sollten?
Wahrscheinlich waren es alle Zusammen, denn als wir aufwuchsen, haben wir alle Informationen bewusst oder unbewusst aufgesaugt wie ein Schwamm und uns nur an den Aussagen unseres Umfeldes orientiert – meistens jedenfalls. Glück hatte dabei der, der sich selbst seine Meinung bilden durfte und – vor allem von seinen Eltern -dahingehend gefördert wurde, an sich selbst zu glauben und alles auszuprobieren, was ihm in die Quere kommt oder sich ihm in den Weg stellt.
Die meisten Menschen leben in einer Illusion, die auf den Überzeugungen anderer beruht.


Das Problem an der Sache ist nur, dass die meisten Überzeugungen, die uns vermittelt wurden oder immer noch werden, meist über Generationen hinweg weitergegeben werden und meistens überhaupt nichts mit unserer Person zu tun haben. Diese Informationen werden jedoch dummerweise von unserem Unterbewusstsein gespeichert.
In den meisten aller Fälle haben wir aber keinen Schimmer, was unser Unterbewusstsein tatsächlich tut, weil unser Bewusstsein – zumindest vordergründig – unsere komplette Aufmerksamkeit in Beschlag nimmt: mit ihm denken, analysieren, erkennen, kritisieren und urteilen wir.
Mit unserem Bewusstsein entscheiden wir, dass unsere Ohren zu groß und unsere Beine zu kurz oder zu lang sind. Dort verstehen wir, dass zwei plus zwei vier ergibt und dort erinnern wir uns, wo wir den verflixten Hausschlüssel hingelegt haben. Unser Bewusstsein hält nur dann die Klappe, wenn wir schlafen. Sobald wir morgens unsere Augen öffnen, geht dieses „Gedenke“ wieder von vorne los. Vollständig entwickelt ist unser Bewusstsein – auch als Frontallappen bekannt – erst im Laufe unserer Pupertät.
Unser Unterbewusstsein hingegen ist bereits bei unserer Geburt vollständig ausgereift und arbeitet überhaupt nicht analytisch oder logisch. Es ist verantwortlich für Gefühle, Instinkte oder die Wutausbrüche, wenn wir im Supermarkt an der Kasse, mal wieder die Schokolade – ohne die wir nicht leben können – nicht bekommen können. 🙄😉





Unser Unterbewusstsein ist im Grunde hoffnungslos naiv, denn es glaubt – ab dem Tag unserer Geburt – alles was man ihm erzählt, ob es nun um den eierlegenden Hasen, oder die böse Schwiegermutter, die Dornröschen (es war Schneewittchen, aber egal 😉) den vergifteten Apfel schenkt, geht – völlig egal. Es hat keinen Filter und kann deshalb nicht zwischen wahr und falsch entscheiden. Wenn ihm also jemand sagt, dass es in der eigenen Familie niemals einen Arzt oder Richter gegeben hat, sondern immer nur Bauern und Bäcker oder dass man sich in einer guten Beziehung mindestens einmal täglich ordentlich verprügelt, dann glaubt es das.
Und wir glauben dies ebenso, weil das Unterbewusstsein es dem Bewusstsein richtig verklickert und zack: Abgespeichert (!) und zwar für alle Zeiten. Das Fiese daran ist, dass die meisten Informationen während der Hauptprägungsphase in unserer frühesten Kindheit auf uns einstürmen, während unser Frontallappen noch im Wachstum ist. In unserem Gehirn ist somit keine Möglichkeit vorhanden, diese Informationen zu filtern oder zu hinterfragen und erst im Anschluss abzuspeichern. Jedes noch so gute System weißt irgendwo eine Schwachstelle auf…
Deshalb liegen so viele Erwachsene irgendwann bei ihrem Therapeuten auf der Couch und fragen : Wer zum Teufel bin ich eigentlich? Und was zur Hölle stimmt nicht mir mir?
Unser Bewusstsein denkt, es sei der Chef. Ist es aber nicht. Unser Unterbewusstsein denkt gar nicht, ist aber der Chef.
Jen Sincero
Klingt kompliziert, ist es aber eigentlich gar nicht. Wir müssen einfach nur damit aufhören, an uns und unseren Fähigkeiten zu zweifeln. Wir müssen uns nur wieder dahin zurück erinnern, wie wir waren als wir klein waren. Genau das liebe ich an kleinen Kindern so sehr: sie denken nicht nach, sie machen sich keine Sorgen über morgen und tun einfach genau das, was ihnen gerade in den Sinn kommt -ohne grossartig darüber nachzudenken, was die Nachbarn oder Kollegen von ihnen denken könnten.
Wenn sie stürzen stehen sie wieder auf, ohne viel Aufhebens darum zu machen -vielleicht werden ein paar Tränchen verdrückt, wenn gerade jemand zusieht – aber einem Kleinkind würde niemals in den Sinn kommen nicht mehr wieder aufzustehen und an Ort und Stelle stehen zu bleiben für den Rest seines Lebens. Spätestens wenn der nächste Schmetterling vorbeifliegt, hat es alles vergessen und die Neugier siegt über den Fehltritt und weiter geht´s.
Es ist an der Zeit, uns unsere verlorene Neugier wieder zurückzuerobern und nicht weiter auf der Stelle zu treten. Scheißegal wenn wir fallen, dann stehen wir halt einfach wieder auf und wenn es zum hundertsten Mal ist: Krönchen richten weitergehen, heißt es so schön aber dass trifft es wirklich auf den Punkt. Stillstand ist Rückschritt, sagte schon Konfuzius vor über 2000 Jahren und wir haben alles was wir brauchen – um weiterzugehen – mit dem Tag unserer Geburt mit ins Leben bekommen. Völlig kostenfrei und selbstverständlich, wir müssen es nur beanspruchen.








Hab den Mumm, die beste und strahlendste Version von Dir selbst zu werden!
Jen Sincero


Es liegt an uns selbst, was wir glauben: ob wir glauben, dass wir etwas können oder ob wir glauben das wir es nicht können – in beiden Fällen haben wir Recht. Wer oder was hindert uns daran neue Wege zu gehen? Wer oder was hindert uns daran unseren Traum zu leben? Sei es privat oder beruflich, es stehen uns im Grunde jeden Tag alle Türen – zumindest einen Spalt weit – offen, wir müssen nur mal vorsichtig daran klopfen und ihr einen leichten Schups verpassen, damit sie sich ganz öffnet und wir hindurch marschieren können.
Worauf warten wir eigentlich noch!?
Wir sind tatsächlich ALLE und zwar AUSNAHMSLOS als Wunder geboren und haben es selbst in der Hand, ob wir morgens aufstehen und glücklich und dankbar sind, für die Möglichkeiten die sich uns jeden Tag aufs Neue bieten oder ob wir ein Leben führen, in welchem wir uns durch den Tag quälen. Es liegt in unserer Hand, aus jedem Tag den besten Tag unseres Lebens zu machen oder ihn ungenutzt verstreichen zu lassen.
Wir haben nur die richtige Entscheidung zu treffen.
Ich wünsche Dir, den Mut an jeden Tag die richtigen Entscheidungen zu treffen und die weltschönsten Momente Deines bisherigen Lebens.
Lebenslustige Grüße
Gabi ♥️
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