ORDENTLICH ZUFRIEDEN – WARUM DU DEIN SYSTEM HIN UND WIEDER NEU BOOTEN SOLLTEST + 5 TIPPS

Jeder von uns kennt diese Tage, an welchen du mal nicht so gut drauf bist wie sonst. Tage, an welchen du dich am liebsten morgens nochmal umdrehen würdest und im Anschluss daran lieber unter der Bettdecke verkriechen möchtest, statt deinen Verpflichtungen nachgehen zu müssen.

Es sind diese Tage, an welchen du genervt bist, ohne einen konkreten Grund dafür benennen zu können oder ohne zu wissen warum und wieso. Oftmals liegt der Grund dafür schon etwas zurück oder aber eine schwierige Entscheidung steht bevor, vielleicht bist du einfach nur deshalb unzufrieden, weil irgendetwas nicht so läuft wie du es dir vorgestellt hast, irgendjemand nicht so funktioniert wie er oder sie eigentlich sollte oder aber “Irgendwann” einfach viel zu lange dauert. Womöglich war es aber auch einfach nur die Mücke an der Wand …🙄

Kein Mensch ist immer und ständig gut drauf (noch nicht mal ich, und ich bin die Lebenslust in personifizierter Form, ich wurde nämlich wirklich schon mit einem Lächeln im Gesicht geboren 😉) und wenn dir jemand so etwas „verkaufen“ möchte, dann mach einen weiten Bogen um diese Person, denn dann stimmt irgendetwas nicht.

Aber …und du wirst es nicht glauben, diese Tage sind sehr wichtig. ob es uns nun gefällt oder nicht, denn derartige Tage sind es, die uns in unserer Persönlichkeit weiterbringen – vorausgesetzt wir geben dem Impuls (mag er auch noch so verlockend sein) uns unter der Decke zu verkriechen nicht nach.

Es ist in Ordnung, wenn du mal nicht in Ordnung bist

An Tagen wie diesen…

Wenn dich diese innere Unzufriedenheit packt und du so gar nicht weißt, was du damit anfangen sollst dann ist es an der Zeit dein System neu zu booten und alles um dich herum auf den Kopf zu stellen: Die Wohnung, das Haus, deinen Partner 😉, den Keller oder das Auto – völlig egal, Hauptsache du tust es (!) und zwar gründlich.

Ich nehme mir an diesen Tagen nicht nur vor etwas aus- oder aufzuräumen, ich tue es, und zwar SOFORT!

Wenn diese unleidlichen Momente auf Arbeitstage fallen, dann beginne ich bereits morgens, noch bevor ich das Haus verlasse damit den Grundstein dafür zu setzen, später wenn ich zurückkomme, keine Ausrede erfinden zu können.

Entweder ich räume mit einem Wisch einen Teil meines Kleiderschranks aus, kippe den Inhalt einer Schublade meiner Kommode über das Bett, räume sämtliche Gläser in die Spülmaschine, sprühe die Töpfe und den Backofen mit was-weiß-ich-nicht ein oder hänge schon mal mindestens von einem Fenster die Gardinen ab… . (Das macht natürlich nur Sinn, wenn Du Dich an die, mit dir selbst getroffenen Vereinbarungen hältst – andernfalls sieht es am Abend chaotischer aus als jemals zuvor…)

Ziel dieses Wahnsinns ist: meine Gedanken in diesem Moment auf eine bestimmte Tätigkeit auszurichten, es gilt heute ein von mir vorgegebenes Ziel zu erfüllen und somit bleibt kein Raum für Trübsal oder Gedankenkreisel. Wenn ich dann später – voller Vorfreude auf meine Aufgabe – nach Hause komme, kann ich mich voll und ganz und ohne Umschweife oder Ausrede meiner Tätigkeit – nämlich dem Sortieren und Reinigen meiner Gedanken – widmen.

Das ist kein Chaos, ihr versteht nur mein System nicht…

Ordnung ist das halbe Leben…

Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse die belegen, dass eine Reinigung die du im Außen vornimmst eine Reinigung in deinem Inneren bewirkt.

In dem Moment, wenn du die Wäsche im Schrank neu faltest, nach Farben sortierst und wieder ordentlich im Schrank verräumst, schickst du deinen Geist in den Urlaub. Nach solchen Aktionen stellt sich sehr oft ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit ein und Überlegungen oder Entscheidungen, welche dir zuvor schwierig erschienen, lichten sich oftmals ganz wie von selbst und die Antwort oder der Weg den du einschlagen solltest, legt sich dir klar und deutlich zu Füßen.

In dem Augenblick, wenn du sämtliche Fugen deines Badezimmers – einschliesslich der Armaturen, Abflüsse und Toilette mit der Zahnbürste geschrubbt und entkalkt hast (falls dein Partner der Grund für deine Unzufriedenheit ist, darfst du gerne auch seine Zahnbürste dafür hernehmen 😉🙈) und die Reste davon mit klarem sauberen Wasser abgespült hast, wenn dich nur noch die pure Sauberkeit und ein frischer Geruch anstrahlt, wirst du wissen wie du dich in einer bestimmten Sache zu entscheiden hast.

Ab diesem Zeitpunkt, wenn du deinen Werkzeugkasten (ich muss schliesslich auch an die männlichen Leser denken 😉😝) nach Schräubchen, Muttern, Nägeln und Klammern sortiert hast, und zwar nach Länge und Durchmesser derselbigen, bin ich überzeugt davon, dass auch deine Gedankenschleifen sich in Luft aufgelöst haben werden und du sehr klar sehen kannst, was genau es nun gilt zu unternehmen. (Schreib mir bitte unbedingt ob es funktioniert hat, da ich keinen Werkzeugkasten habe, bin in dieser Sache auf Deine Mitarbeit angewiesen 😉)

Ich muss nicht erwähnen, dass es bei mir immer megamässig aufgeräumt ist 😉 denn ich liebe es mich in aufgeräumter und sauberer Umgebung aufzuhalten und putze demnach auch sehr gerne. (Es gibt Menschen, die sogar soweit gehen und behaupten, dass ich nicht putze sondern sterilisiere 🙈🙄). Ich selbst behaupte, dass ich das Putzen und Aufräumen brauche, um Stress abzubauen und mentalen Ausgleich zu schaffen.

Eine ordentlich aufgeräumte und saubere Umgebung deutet laut Psychologen auf einen aufgeräumten Geist und eine klare Denkweise hin. Beim Aufräumen passiert nämlich folgendes: die Hormone (ja, die lieben Hormone sind auch hieran beteiligt 🙄) belohnen dich im Anschluss daran mit einer deutlich vermehrten Ausschüttung an Endorphinen und diese machen uns nun mal glücklich. Du gewinnst also beim putzen und aufräumen doppelt: deine Wohnung ist sauber, ein Umstand der meist ohnehin schon glücklich macht und du bekommst noch eine Extradosis Glückshormone obendrauf, wenn das mal keine WinWin Situation ist.

Doch das ist laut Forschern der Indiana University noch nicht alles, denn in einer Studie mit knapp 1000 Probanden, konnte der Nachweis erbracht werden, dass das Risiko an Brustkrebs oder an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken, durch regelmäßige Aufräum- und Putzaktionen deutlich gesenkt werden kann. (Demnach werde ich mit ziemlicher Sicherheit mindestens 135 Jahre alt…😉)

Ordnung sorgt nachweislich für ein gutes Gefühl und macht uns mehr als nur Zufrieden.

Ein klasse Nebeneffekt ist obendrein, dass du weniger wertvolle Lebenszeit mit dem Suchen von Dingen verbringst und so mehr Zeit zum Genießen einplanen kannst.

Äußere Ordnung hilft, wenn in dir drin alles durcheinander ist

5 Tipps zum erfolgreichen Aufräumen:

1. Beginne mit kleinen Schritten

Ein ganzes Haus auf einmal und sofort aufzuräumen, stösst oftmals auf innere Abwehr. Wenn du dir gleich zu Beginn vornimmst, den Keller zu entrümpeln, kann das nur in Frust enden.

Viel besser ist es, du nimmst dir Schritt für Schritt – also Zimmer für Zimmer vor. Oder teilst dir einen Raum in verschiedene Kriterien auf, zum Beispiel: Schlafzimmer = Kleiderschrank = Kommode = Wäscheschrank = Bett.

2. Plane Etappenziele

Jeden Tag eine Kleinigkeit zu machen oder einmal wöchentlich einen ganzen Tag einzuplanen – beides ist in Ordnung und ein hilfreicher Trick um das große Ziel in überschaubare Etappen aufzuteilen. Welche Methode für dich die bessere ist, hängt von deiner persönlichen Konstitution und Präferenz sowie deinem Ziel ab.

3. Lerne dich zu trennen

Viele geraten an ihre Grenzen, wenn es um das Thema Trennung geht. Wann wird ein Stück weggeworfen und wann wird es behalten? Ich würde sagen, wenn du ein Kleidungsstück oder Schuhe mehr als 2 Jahre nicht getragen hast, ist es Zeit für eine friedliche Trennung.

Wenn du dir unsicher bist und mit Selbstzweifeln kämpfst, frage dich: Macht mich dieses Teil glücklich? Bereitet dieses Kleid, dieser Anzug oder diese Schuhe mir in irgendeiner Form Freude? Wenn du diese Frage mit nein beantworten musst, ist es Zeit sich zu trennen. Spende es im Sozialkaufhaus, da freut sich unter Umständen jemand darüber, was dir ein gutes Gefühl geben wird.

4. Führe Routine ein

Jeden Montag wird gewaschen, jeden Dienstag gebügelt und am Mittwoch das Bad geputzt… wenn du organisiert lebst, kommt es niemals zum Supergau und du wirst immer Up to Date mit deiner Ordnung sein. Jeden Morgen das Bett zu machen und am Abend die getragene Kleidung wegzuräumen… – wird dir die Aufräumarbeiten erleichtern und schon nach kurzer Zeit gehen dir diese Tätigkeiten ganz automatisch von der Hand.

5. Fordere Unterstützung ein

Für Alleinlebende Personen ist Ordnung halten auf jeden Fall leichter, als für eine fünfköpfige Familie. Wenn hier nur die Eltern Ordnung halten, kommt schnell Frust und Unmut auf. Deshalb ist es wichtig die Aufgaben altersgemäß aufzuteilen.

JEDER wird eingeplant und anhand seines Alters und seiner Fähigkeiten eingebunden. Ein Ordnungsplan kann dabei helfen: Name, Aufgabe, Erledigen bis.. und ein Feld für erfolgreich erledigt, sollte ebenfalls nicht fehlen und macht jedes Kind stolz, wenn es einen Haken setzen darf.

Aufräumen soll keine Strafe sein, sondern Spass und Freude bereiten – eine kleine Belohnung darfst du im Anschluss gerne als Routine einführen.

Gestern war hier noch alles aufgeräumt schade, dass du es verpasst hast

Ordnungswahn und Putzfimmel

Klar gibt es – wie immer – auch in Sachen Ordnung zwei Seiten: NICHT in Ordnung ist, wenn es pedantisch und krankhaft wird seine Umgebung zu sortieren. Wenn du im Grunde nicht mehr wirklich in deinem Zuhause lebst, sondern nur noch putzt und aufräumst.

Wenn die Ordnungsliebe zwanghaft wird und nachdem du dein Badezimmer oder die Treppe geputzt hast das Gefühl in dir aufsteigt, es unbedingt wiederholen zu müssen und zwar obwohl alles sauber ist. Falls dies der Fall ist, solltest du dir unbedingt professionelle Hilfe holen und damit ist nicht die Putzfrau gemeint 😉

Wenn es dich nervt und du Aggressionen bekommst, nur weil dein Partner einen Teller aus dem Schrank nimmt, oder er oder sie das Badezimmer aufsucht, dann hat dies nichts mit Ordnungsliebe zu tun, sondern mit einer Störung in deinem System, (oder aber mit einer Störung in deiner derzeitigen Beziehungssituation und deinen Gefühlen zu deinem Partner).

Dann handelt es sich in der Regel um eine Zwangsstörung. Diese Zwangsstörungen haben tiefere Ursachen und sollten professionell behandelt werden. Unbehandelt können sie zu schweren Depressionen oder Magersucht führen.

Ordnung ist, wenn du weißt, wo du gar nicht erst zu suchen brauchst!

Gabriele Canale

Der richtige Zeitpunkt

Gerade diese viel zu kühle und immer noch ausgangsbeschränkte Jahreszeit ist prädestiniert um zu Hause Ordnung zu schaffen. Im Hochsommer findet das Leben meist draußen statt, da bleibt wenig Zeit für Schrauben sortieren und Bettwäsche bleichen…😉

Nun wünsche ich DIR viel Spass beim Sortieren deiner Socken, Schallplatten, Bücher, Gläser, Briefmarken oder was-auch-immer und ganz viel Glanz und Gloria in Deinem Zuhause. Wie immer freue ich mich über jeden Kommentar und bin glücklich, wenn Du meine Beiträge weiterempfiehlst und in Deinen social Mediakanälen verbreitest.

Lebenslustige Grüße

Gabi ♥️

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